Geo-Tour Mittagshorn (2415 m) - 12. 08. 2012

Geo-Touren

GeoTour Mittagshorn

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Mittagshorn, im Hintergrund Foostöckli und Ruchen/Foostock

Lochsite - Gandstock - Mittagshorn - Martinsmadhütte

Als GeoGuide bemühe ich mich, auf die Wünsche der Besucher einzugegen und ihnen eine Tour zusammenzustellen, die sie technisch und konditionell nicht überfordert. Gleichzeitig versuche ich, Themen gemäss ihren Vorkenntnissen und Interessen auszuwählen.

Kurze Beschreibung der Tour
Auf der Anfahrt besuchten wir kurz die Lochsite, quasi das Heiligtum der Glarner Hauptüberschiebung.
Da der anstehende Fels dort durch die Verwitterung überall fast gleich aussieht, zeige ich anhand von Fauststücken aus meinem Gesteinskoffer die dortigen Gesteine, wie sie frisch im Bruch aussehen.

Anschliessend nach Elm. Eine Pause beim Bahnhof dient dazu, auf die unterschiedlichen Grossformen von Verrucano und Flysch im Gelände hinzuweisen. Auf dem Weg durchs Untertal sehen wir die Abbruchstelle des Elmer Bergsturzes von 1881, was erlaubt, auf die Unterschiede des Schieferabbaus in Engi und Elm zu erklären.

Dann mit der Seilbahn von Zündli (Elm-Untertal) nach Tschingelen. Schön sieht man hier, wie leicht Wasser den weichen Flysch erodiert.
Auf dem Weg zum Firstboden sehen wir, wie die Nutzung als Heuteile die Vegetation beeinflusst und was sich ändert, wenn solches Land nicht mehr genutzt wird. Dort wachsende Heil- und Giftpflanzen erlauben es, auf deren Wirkung hinzuweisen.

Auf dem Firstboden beginnt der blau-weiss markierte Gratweg. Der Weg ist gut ausgebaut und gesichert, doch fordert er einige Aufmerksamkeit.
Erst nach der Lunchpause auf dem Gipfel des Mittagshorns wird auf die Geologie der hier vom Hausstock bis zum Piz Sardona gut zu verfolgenden Überschiebung eingegangen.
Die direkt über uns aufragenden Zwölfihoren aus hellem Kalk zeigen, dass zwischen Flysch und Verrucano an verschiednenen Orten auch andere Schuppen und Deckenteile mittransportiert wurden.

Der Abstieg zur Martinsmadhütte erfolgt in typischem Flysch-Schiefer.
Die gewaltigen Masten der Vorab-Höchstspannungsleitung (Tavanasa - Breite) sind derart unübersehbar, dass ein paar Worte über die höchstgelegene und teuerste Stromtraverse der Schweiz angebracht sind.

In der Hütte gibts noch ein bisschen Erdgeschichte - aber erst, wenn das Bier auf dem Tisch steht.

Der Hüttenweg zur Bergstation der Luftseilbahn verläuft in mehreren Stufen: Wir steigen durch eines der schönsten Stufenkare der Schweiz ab.

Zurück im Tal sind sich alle einig - Flysch muss nicht langweilig sein!




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   Letzte Änderung: August 2012